Mensch ärgere Dich nicht

Aus Braillespiel
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Mensch-ärgere-Dich-nicht ist ein Würfelspiel für zwei bis vier Spieler das von Josef Friedrich Schmidt entwickelt wurde. Das Spiel gibt es auch in einer Version für 6 Personen, aber dies spielt im Bereich für Blinde und Sehbehinderte keine Rolle (da es taktil zu schwer wäre).

Material

Mensch-ärgere-Dich-nicht-Brett, 4 x 4 Steine, Würfel

Regeln

Das Ziel des Spieles besteht darin, die vier eigenen Spielfiguren von den Startfeldern eine Runde auf der Laufbahn im Uhrzeigersinn um das Spielfeld zu bewegen und auf die Zielfelder ("Häuschen" genannt) zu ziehen und die anderen Spieler daran zu hindern, ihre Zielfelder zu erreichen. Wer als erstes alle vier eigenen Figuren auf seinen Zielfeldern hat, hat gewonnen.

Über die Anzahl der zu ziehenden Felder entscheidet ein Würfel. Es wird reihum gewürfelt und gesetzt.

Auf dem Spielbrett für maximal vier Personen gibt es in den vier Ecken jeweils eine Startposition (meist in rot, schwarz oder blau, grün bzw. gelbe) auf denen jeweils vier Figuren aufgestellt werden können. Auf dieser Startposition befinden sich die Figuren der Spieler zu Beginn des Spiels.

Nachdem die Runde absolviert ist, muss der Spielstein in das farblich passende Zielfeld ziehen, in dem auch für vier Steine Platz ist.

Zu Spielbeginn wird einmal gewürfelt. Wer die höchste Zahl hat, beginnt. Haben mehrere Spieler die höchste Zahl, würfeln sie erneut und machen den Startspieler unter sich aus.

Wer eine Sechs würfelt, muss, wenn er eine Figur in der Startposition hat, eine eigene Spielfigur aus der Startposition auf das benachbarte Startfeld stellen. Danach darf er erneut würfeln und mit der Figur entsprechend seinem Wurf vorrücken. Das Startfeld muss so bald wie möglich wieder freigemacht werden. Hat er keine Figur mehr auf dem Startfeld, so steht es ihm frei, die erwürfelten sechs Felder mit einer eigenen Figur seiner Wahl vorzurücken. Auch dann darf er erneut würfeln und entsprechend der gewürfelten Zahl ziehen.

Kommt eine Spielfigur auf ein Feld, das bereits von einer gegnerischen Spielfigur besetzt ist, gilt die gegnerische Figur als geschlagen und muss zurück in ihre Startposition. Eigene Figuren können nicht geschlagen werden. Auch im Zielfeld werden die einzelnen Positionen wie auf der Laufbahn gezählt. Ein Überspringen eigener Figuren im Zielfeldbereich ist nicht erlaubt. Ist das Zielfeld bereits mit einer eigenen Figur besetzt, darf der Zug weder ausgeführt noch neu gewürfelt werden. Es muss dann mit einer anderen Figur gesetzt werden. Wenn das nicht geht, ist der nächste Spieler an der Reihe. Das gilt auch, wenn man eine sechs gewürfelt hat und diese nicht setzen konnte.

Hat ein Spieler mehrere Spielfiguren auf der Laufbahn Umlauf, kann er frei entscheiden, mit welcher er ziehen möchte. Ein Würfelwurf darf jedoch nicht auf mehrere Figuren aufgeteilt werden.

Könnte ein Spieler selbst mit einer 1 keine Figur bewegen, dann hat er in jeder Runde drei Versuche, die nötige Sechs zu würfeln, um eine Figur ins Spiel zu bringen.

Wer mit einer gewürfelten Zahl eine gegnerische Figur schlagen kann, muss dies nicht tun. Es herrscht also kein "Schlagzwang".

Man darf Würfe nicht verfallen lassen, muss also, immer wenn erlaubt, auch eine Figur bewegen.

Adaptation

Das Spiel gibt es in verschiedenen für blinde und sehbehinderte Menschen adaptierten Versionen. Während es für Sehende auch Spiele für 6 Personen gibt, gibt es für Blinde und Sehbehinderte nur Spiele für 2 - 4 Personen. Vielen blinden Menschen fällt die Orientierung aber bereits auf diesen Spielplänen schwer. Auf dem Spielbrett für 4 Spieler ist das Spiel mit drei Spielern extrem unfair für den mittleren Spieler, kommt deshalb eigentlich nicht in Frage.

Weblinks